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Der buddhistische Tempel, der die südamerikanische Niederlassung des Soto-Zen-Buddhismus beherbergt, wurde 1955 von Takashina Rosen Zenji gegründet. Im Alter von 80 Jahren hielt er sich für drei Monate in Brasilien zu Missionstätigkeiten auf. In seiner Eigenschaft als Hauptpriester der Soto-Schule bestimmte er am 30. November 1955, nur wenige Tage vor seiner Rückreise nach Japan, den Tempel als von den beiden Soto-Haupttempeln Eiheiji und Sojiji losgelösten Sitz.
Derzeit gibt es in Brasilien sechs Tempel und in Peru einen Tempel der Soto-Schule. Angesichts der ca. 1,2 Millionen Menschen japanischer Abstammung in Brasilien sind sechs Tempel wirklich keine große Zahl. Diese Tempel dienen jedoch als Ort der Zuflucht und des Willkommenheissens von Menschen, die einfach gerne einmal vorbeischauen möchten.. Hinsichtlich ihres Standortes und der angebotenen Aktivitäten sind diese Tempel sehr verschieden. Der eine Tempel dient als Ort der Begegnung für die lokale Bevölkerung und wird bei Veranstaltungen immer gut besucht; ein anderer Tempel kann sich eines endlosen Zustroms an Besuchern rühmen, die von seiner günstigen Lage profitieren, um ein reichhaltiges Angebot an Kursen, Workshops und Basaren zu nutzen; ein weiterer Tempel hat einen eigenen Friedhof und liegt in einer beschaulichen Umgebung, während wiederum ein anderer Tempel über eine Zen-Meditationshalle verfügt, die von Firmen und Schulen zum Studium und zur Praxis von Zen benutzt wird.
Die Lehren unserer beiden Gründer haben sich weit verbreitet, bis auf die andere Seite der Welt nach Südamerika. Ein Teil der Aktivitäten der südamerikanischen Niederlassung besteht darin, jedes Jahr besondere Lehrer für Baikaryu sowie Lehrer für die Verbreitung der Lehre einzuladen, welche die verschiedenen Tempel und Gemeinden besuchen. Die weltweite Ausbreitung der Zen-Meditation, wie sie von Dogen Zenji gelehrt wurde, hat auch vor Südamerika keinen Halt gemacht. Im ganzen Kontinent gibt es über 100 große und kleine Zen-Meditationsgruppen. Eine Aufgabe der südamerikanischen Niederlassung ist es, einen engen Kontakt zu diesen Gruppen zu pflegen und ihnen zu helfen, eine Umgebung für die richtige Unterweisung in Zen-Meditation zu schaffen.
Fast 100 Jahre sind vergangen, seitdem die ersten japanischen Auswanderer nach Brasilien kamen. Ihre heutigen Nachfahren stellen nunmehr die vierte und fünfte Generation dar. Bei Gedenkfeiern in den Tempeln kann man beobachten, dass diese nicht nur von Brasilianern japanischer sondern auch europäischer Abstammung besucht werden, wobei es sich nicht einfach um Freunde, sondern wirkliche Familienmitglieder handelt. In Brasilien suchen die Menschen die Tempel nicht nur für Gedenkfeiern, Beerdigungen, Hochzeiten und Gebete auf, sondern weil sie auf der Suche nach etwas Tieferem sind: nach dem Wesen der buddhistischen Lehre. Menschen, die mit der japanischen Kultur wenig vertraut sind, ist das Konzept der Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinde fremd. Gedenkfeiern sind natürlich ein wichtiger Aspekt des Buddhismus, um die Bedeutung der Ahnen zu verstehen, muss man jedoch die japanische Kultur kennen. Wie schon angedeutet, interessieren sich Brasilianer für Zen-Meditation und nicht wenige kommen zum Meditieren in die Tempel. Sowohl Zen-Meditation als auch Gedenkfeiern sind Teile der Soto-Zen-Lehre, doch tendieren wir dazu sie als voneinander getrennt wahrzunehmen. Sie scheinen auf den ersten Blick unterschiedlich zu sein – so wie Brasilianer europäischer und japanischer Abstammung. Doch für Südamerika bedarf es der Aktivitiäten zur Verbreitung der Lehre, die über solche Unterschiede hinaus gehen.
Die heutige Zeit, mit ihren rasanten wissenschaftlichen Fortschritten, ist von der Informationsgesellschaft geprägt. Die Welt wird kleiner. In 24 Stunden haben wir von Japan ausgehend die andere Seite des Globus, Brasilien, erreicht. Die Lehren unserer beiden Gründer verbreiten sich über die Welt. In diesem Zeitalter der Umbrüche sehen wir es als Pflicht der südamerikanischen Niederlassung an, Lehraktivitäten zu entwickeln, die Menschen aller Kulturen ansprechen.
Südamerika ist der von Japan am weitesten entfernte Punkt auf der Erde, und nicht allen ist die Möglichkeit gegeben dorthin zu reisen. Doch es ist ein Ort voller Zauber. Wann immer Sie die Gelegenheit haben sollten, privat oder geschäftlich nach Südamerika zu reisen, würden wir uns über eine Nachricht und Ihren Besuch freuen. Wir danken Ihnen für Ihre fortwährende Unterstützung.